Die Bürgerliche Revolution – Dr. Markus Krall

Die Krall-Bücher schlage ich immer vor und muss hier eingestehen, dass ich mich zum „Krall-Fan“ entwickle. Kaum einer bringt die Dinge so gnadenlos auf den Punkt. 

Markus

Klappentext

Wir steuern auf eine Großkrise zu: Die Freiheitsrechte und die Marktwirtschaft erodieren, das monetäre System kollabiert, die Eliten versagen. Durch maßlose Umverteilung gleiten wir in einen planwirtschaftlichen Staatsmonopolkapitalismus ab. Markus Krall hat bereits in seinen früheren Bestsellern diese Gefahren eindrucksvoll beschworen. In seinem neuen Buch ruft er nun unsere Leistungselite dazu auf, aufzuwachen und die Krise als Chance für eine bürgerliche Revolution zu nutzen. Als Voraussetzung dafür müssen wir die beschädigten fünf Werte-Säulen einer freien Gesellschaft retten: Familie, Eigentum, Individualität, Religion und Kultur. Mit einem 100-Tage-Programm macht er Vorschläge, um die unmittelbaren Gefahren abzuwenden und den Weg der Gesundung zu beschreiten. Und er regt eine Verfassungsdebatte zur Stärkung unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung an. 

Zum Autor

Dr. Markus Krall verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Finanzindustrie sowohl in beratender Funktion, als auch als Manager in der Versicherungs- und Rückversicherungswirtschaft. Vor seinem Eintritt als Managing Director und Leiter des Bereiches Financial Institutions bei goetzpartners leitete er die Initiative zur Entwicklung einer Europäischen Ratingagentur und war Senior Partner bei Roland Berger.
Er war als Mitglied des Vorstands und Chief Risk Officer an der Sanierung der achtgrößten Rückversicherungsgesellschaft der Welt, Converium Re, beteiligt und war wesentlich für Ihren erfolgreichen Turnaround mitverantwortlich.
Nach dem Beginn seiner Karriere im Vorstandsstab der Allianz AG Holding in München konzentrierte er sich auf das Risikomanagement für Finanzinstitutionen, zunächst bei der Boston Consulting Group, später als Partner und Direktor bei Oliver Wyman und als Senior Partner und Leiter des Risikomanagements bei McKinsey & Company. Er hat ein globales Portfolio von Projekten in den Bereichen Risiko, Strategie und Operations für Banken und Versicherungen in Europa, den USA, dem Mittleren Osten, Asien und Australien erfolgreich geführt. Unter seinen Klienten befinden sich mehrere der globalen Top-20 Finanzdienstleister, Aufsichtsbehörden und supranationale Institutionen sowie die Regierungen mehrerer OECD Länder. Die weit überwiegende Mehrzahl der Banken in Deutschland arbeitet mit Kreditrisikosystemen, die unter seiner Federführung entwickelt wurden.
Dr. Krall ist Inhaber eines Diploms in Volkswirtschaftslehre der Universität Freiburg im Breisgau und vervollständigte seine akademische Ausbildung mit einer postgraduierten Forschungsarbeit an der kaiserlichen Universität Nagoya in Japan (Meidai) im Rahmen seiner Dissertation über die Preisbildung am japanischen Aktienmarkt.

Bewertung / Kritik Markus: 5,0/5,0

Ich bin fest davon überzeugt, dass Markus Krall kein Autor ist, der auf einer Welle mitschwimmt, um Geld mit seinen Büchern zu machen. Er meint, was er schreibt, ja, mehr noch, er hat geradezu eine „Mission“. Natürlich gibt es etliche Überschneidungen und Wiederholungen aus seinen früheren Büchern. Natürlich merkt man ihm an, dass er sich beim Thema Banken, Bankenregulierung und Geldpolitik am wohlsten fühlt. Aber dieses Buch ist der Versuch, sein eigentliches Thema zu postulieren und von den Wirtschaftsthemen zu abstrahieren. Sein großes Thema ist die „Freiheit“ des Menschen, und zwar die individuelle Freiheit, die er in allen großen Lebensbereichen vom großen Gegner der Freiheit bedroht sieht:  dem Sozialismus.  Die Ausprägungen des Sozialismus sind vielschichtig: der anscheinend weiche „Kultursozialismus“ wird irgendwann seinen Deckmantel ablegen und in eine sozialistische Tyrannei umschlagen, sei es ein nationaler oder ein internationaler Sozialismus. Stalinismus und Nationalsozialismus in der Geschichte sind lediglich unterschiedliche Erscheinungsformen der selben Geisteshaltung. Krall bezieht sich bei den meisten Gedankengängen, die außerhalb seiner ökonomischen Kernkompetenz angesiedelt sein auf das Buch von Igor Schafarewitsch, Der Todestrieb in der Geschichte: Erscheinungsformen des Sozialismus.

Krall prangert kompromisslos Missstände an:

  • die fehlende demokratische Legitimation der EU, die eigentlich ihre Vollmacht durch Verträge der Mitgliedsstaaten erhält. Wenn die Staaten, und das tun sie, vertragsbrüchig werden, fällt selbst der letzte Anschein von demokratischer Legitimation.
  • das Bundesverfassungsgericht, das die Kompetenzüberschreitungen des EuGH absegnet, hat der Rechtsananmaßung der EU-Institutionen ohne demokratische Kontrolle Tür und Tor geöffnet.
  • Eine echte Gewaltenteilung gibt es nicht, da die politischen Eliten korrupt sind. Die Judikative wird nach Parteienproportz ausgewählt. Es bleibt dem Bürger verwehrt, Richter zu wählen und sie der „Pöstchenwirtschaft der Parteien“ zu entziehen.
  • Wirtschafsminister Altmaier ist ein geistiger Tiefflieger und äußert ordnungspolitischen Quatsch, wenn er Monopole aus industrie- politischen Gründen schaffen will und damit höhere Preise für den Verbraucher in Kauf nimmt. Das planwirtschaftliche Desater der Merkel-Ära wieder auf immer neue Felder ausgedehnt und beschränkt die Freiheiten der Bürger.
  • Die Kirchen haben sich zum Bestandteil der sozialistischen Großkoalition mißbrauchen lassen, kommen nicht mehr ihrem Auftrag nach, und biedern sich hemmungslos dem Mainstream an. Ihre Stimme, die sie zur Verteidung fundamentaler Menschenrecht (Stichwort: Mißachtung des Rechts auf Leben) erheben müsste, ist verstummt.
  • Medien sind als Teil des öffentlich-rechtlichen Komplexes gleichgeschaltet.

Dies sind nur einige ausgewählte Punkte. Krall sieht durch den unausweichlichen Crash des Geldes die Chance auf eine bürgerliche „Konter“-Revolution. Es wird zur Entscheidungsschlacht mit dem Sozialismus kommen. Freiheit oder Sklaverei stehen zur Wahl.

Markus

Bewertung / Kritik Kurt: 3,0/5,0

Nein, ganz so groß wie bei Markus ist meine Begeisterung nicht. Dies ist mein 2. Krall- Buch, nach der „Der Draghi-Crash“. Am Anfang habe ich gedacht dieser Markus Krall muss sehr einsam sein, es gibt niemanden der es ihm recht macht. Alle bekommen ihr Fett ab, die Banken, die Kirchen, die Politik, die Gesellschaft – alles nix, Fehler in der Vergangenheit, im Jetzt und wie soll es da in der Zukunft besser werden? Aber, und das muss man dem Autor zugute halten, Krall beschreibt die aktuellen Zustände sehr genau und kennt und benennt die Versäumnisse. Wir wurschteln uns halt so durch, es gibt keine klare langfristigen Visionen: Politiker denken im 4 Jahres Rhythmus, die Menschen denken bis zum nächsten Wochenende. Auch die Kirchen zeigen kein Profil.  Alles etwas schwammig ohne klare Kante und Richtung. Das ist aber laut dem Autor notwendig, um die Freiheit des Einzelnen zu gewährleisten, ansonsten droht  ein Zwangs – Sozialismus. Dazu werden ganz konkret Vorschläge für viele Bereiche aufgezeigt (radikale Senkung der Staatsquote, Stärkung der Bundeswehr, Rückkehr zum Goldstandard,…) Und hier habe ich so meine Schwierigkeiten – nein von diesen Vorschlägen wird nichts kommen, auch wenn dabei viele richtige Sachen gefordert werden. Aber alles ist zu radikal, zu kontrovers – es müsste was passieren und die Richtung die Krall vorgibt ist grundlegend nicht falsch, aber etwas milder, langsamer würde sicherlich gut sein.

Fazit: ein wenig Krall würde unserer Gesellschaft sehr gut tun, bevor wir aus unserem Dornröschenschlaf auswachen und plötzlich merken, wie sehr wir in unserem Leben eingeschränkt werden.

Kurt

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