Ludwig von Mises: Leben und Werk für Einsteiger – Pro Thorsten Polleit

Wer wissen will, wohin der Weg der EU führt, braucht nur bei Mises nachlesen. Hier steht die Wahrheit.     Markus

Klappentext

Ludwig von Mises (1881-1973) gehört zusammen mit Friedrich August von Hayek zu den wichtigsten Vertretern der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Er gilt als bedeutendster Wirtschafts- und Geldtheoretiker des zwanzigsten Jahrhunderts. Erstmals geben vier profilierte und ausgewiesene Kenner der Arbeiten von Mises einen Einstieg in die Lehren und Sichtweisen des großen Ökonomen. Hans-Hermann Hoppe gibt eine Einführung in Ludwig von Mises Leben, sein Werk sowie den Liberalismus. Jörg Guido Hülsmann beleuchtet Mises Geldtheorie. Philipp Bagus widmet sich seiner Staats- und Interventionismuskritik und Herausgeber Thorsten Polleit erläutert von Mises wissenschaftliche Methode.

Bewertung / Kritik Markus 5/5

Das Buch ist eine Sammlung von 4 Aufsätzen von Hans-Hermann Hoppe, Jörg Guido Hülsmann, Philipp Bagus und Thorsten Polleit. Mit dem Aufsatz von Hülsmann (obwohl ich sein Buch über Inflation in guter Erinnerung habe) habe ich mir etwas schwer getan, die anderen sind jedoch uneingeschränkt zu empfehlen. Philipp Bagus schreibt stets auch für ökonomische Anfänger gut verständlich, siehe auch sein Buch „Warum andere auf Ihre Kosten immer reicher werden“, das ich jedem BWL- und VWL-Studenten empfehlen würde, bevor er mit dem Studium anfängt.
Zum Buch, in dem Mises Lehre vom menschlichen Handeln (die von ihm sog. „Praxeologie“) ausführlich dargestellt wird: Insbesondere Polleit im letzten Aufsatz geht hier ins grundsätzliche und erklärt die erkenntnistheoretischen Grundlagen von Mises‘ Denken: Danach ist die Wirtschaftswissenschaft eine a priori-Wissenschaft und keine Erfahrungswissenschaft (Empirismus), d. h. ihre Aussagen sind von der Erfahrung unabhängig und können ausschließlich vom „Axiom“ des menschlichen Handelns hergeleitet werden. So ist bspw. der Zins aus der Zeitpräferenz und daher praxeologisch zu erklären. Anmerkung von mir: Wer sich einmal mit den dümmlichen statistischen Modellen so mancher Lehrstuhl-Assistenten an deutschen Universitäten (von anderen Hochschulen ganz zu schweigen) beschäftigen musste, wird in Mises‘ Denken einen intellektuellen Quantensprung erkennen.
Hier zusammengefasst einige provokante Thesen aus dem Buch:
Unsere sog. „soziale Marktwirtschaft“ wird scheitern. In „Kritik des Interventionismus“ zeigt Mises, dass eine gesellschaftliche Organisation, die versucht, sich zwischen Kapitalismus und Sozialismus zu bewegen, notwendigerweise scheitern muss. Wenn der Staat korrigierend eingreift, führt dies zu einer Interventionsspirale, da die unerwünschten Nebenwirkungen der Intervention mit immer neuen Interventionen beseitigt werden muss. Am Ende steht der Sozialismus. Hochaktuell nach den verbalen Ausfällen des ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten sind die Sätze aus dem Buch: „Wenn man den Weg des Interventionsschneeballs zu Ende geht, gelangt man zu den Vereinigten Staaten von Europa“, in denen Wettbewerb ausgeschaltet sein wird und ungezügelte Umverteilung das Handeln bestimmt.
Sozialismus kann jedoch auf Dauer nicht funktionieren. Interessant ist die Begründung: weil im Sozialismus eine Wirtschaftsrechnung nicht möglich ist. Es gibt keine Preise, die die Präferenzen der Marktteilnehmer anzeigen. Somit ist wirtschaftliches Investieren nicht möglich, da die notwendige Entscheidungsgrundlage fehlt.

Bagus nennt als Beispiel für das Interventionskarussell die Rettungsorgien der EZB. Polleit weist darauf hin, dass eine Erhöhung der Geldmenge nach Mises niemals neutral ist (wie es die monetaristische Lehre vertritt), sondern sie wird „stets eine Umverteilung von Einkommen und Vermögen nach sich ziehen“. Leider ist diese Erkenntnis beim interventionistischen Politik-Mainstream nicht angekommen, und so werden Verteilungsungerechtigkeiten mit immer neuen Interventionen bekämpft, die dann zu weiteren Verteilungsfriktionen führen. Armes Deutschland.  Markus

 

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